Die Revolution kommt zurück
Veröff. chiapas, Samstag, 2011-12-31 15:17
(Übersetzung aus dem Russischen)
Charakter und Perspektiven des gesellschaftlichen Aufschwungs in Russland
„Jede Generation braucht eine neue Revolution.“
Thomas Jefferson
„Das Gefährlichste ist, ein System von permanenten Revolutionen zu schaffen.“
Vladimir Putin
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Die Kundgebungen am 10. und 24. Dezember 2011 in Moskau, an denen Zehntausende Bürger teilnahmen, haben eindeutig bewiesen, dass die Periode der gesellschaftlichen Passivität in Russland der Vergangenheit angehört. – Die „Putin-Periode“ geht dem Ende entgegen. Letztmalig haben derartig große Aktionen in der Hauptstadt 1990-1991 stattgefunden, als die demokratische Bewegung gegen die Herrschaft der KPdSU ihren Höhepunkt erreichte. Damals folgte auf diese Massenmanifestationen die Zerschlagung der gesamten „vertikalen Ebene“ der Partei und des Staates der UdSSR. Wer das vor 20 Jahren miterlebt hat, den überkam jetzt wieder das ihnen bekannte Gefühl, als hinge eine herannahende Revolution in der Luft.
Die wachsende Welle der Proteste zerstörte die Legende des Putinismus, dass in Russland ein dauerhafter Konsens zwischen Volk und Macht entstanden sei. Es stellte sich heraus, dass es nicht irgendwelche „Abtrünnigen“ und „Randfiguren“ waren, die, ihre politischen und Bürgerrechte nicht für die Putinsche „Stabilität“ einzutauschen wollten, sondern Massen normaler, aktiver Bürger.
Für viele kam das plötzliche staatsbürgerliche Erwachen nach 10 Jahren gesellschaftlichen Schlafs unerwartet. Es war etwas geschehen, was früher oder später kommen musste. Die Reserve an Stabilität der Regimes, das sich im Land an der Schwelle der Jahrhunderte herausgebildet hatte, war von Anfang an begrenzt.